Akkreditierte Kalibrierung als Gebrauchsnormal
Die „Akkreditierte Kalibrierung als Gebrauchsnormal“ ersetzt die bisher verwendete Bezeichnung „normale Kalibrierung“. Der Umfang der Kalibrierung richtet sich nach den jeweiligen Normanforderungen, jedoch werden nur funktionsrelevante Merkmale kalibriert, die bei der Verwendung eine entscheidende Rolle spielen oder einer Abnutzung ausgesetzt sind.
Bei der Messunsicherheit spielt nicht nur die beste messtechnische Möglichkeit eine Rolle, sondern es wird auch der wirtschaftliche Aspekt betrachtet. Da bei der Längenmesstechnik die Kosten mit einer Verkleinerung der Messunsicherheit überdimensional ansteigen, wurde mit der Kalibrierung als Gebrauchsnormal eine Möglichkeit geschaffen, die technische Notwendigkeit in ein vernünftiges Verhältnis zum Preis zu stellen. Diese Art der Kalibrierung wird in erster Linie bei untergeordneten Mess- und Prüfmitteln angewandt, die in der Fertigung, Produktion oder Montage verwendet werden und bei denen eine etwas größere Messunsicherheit keine relevante Rolle spielt.
Nach der Kalibrierung wird ein ÖKD / AA-Kalibrierschein erstellt, der gemäß den Vorgaben der EN ISO/IEC 17025 alle Angaben enthält, die der Anwender zur weiteren Verwendung des Mess- oder Prüfmittels benötigt. Am Prüfling wird nur auf Kundenwunsch eine Plakette mit dem Datum der nächsten Kalibrierung angebracht.